Bach im Wald

Aktuelle Entwicklung am Energiemarkt – steigende Großhandelspreise

Gemeindewerke Großkrotzenburg berichten über Hintergründe und Auswirkungen

In den vergangenen Wochen und Monaten kennen die Energiemärkte nur eine Richtung. Der Strompreis an der Börse hat sich seit März 2020 bis heute bereits mehr als verdoppelt, die Großhandelspreise für Gas, Kohle und CO2-Zertfikate sogar fast verdreifacht.

Der Anstieg für die fossilen Energieträger hat mehrere Gründe:

Hohe Nachfrage nach Gas bei gleichzeitig knapper werdenden Vorräten

Im ersten Halbjahr ist die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energie, vor allem die Windkraft, geringer ausgefallen, als im Vorjahr. Die Abschaltung einzelner Kohlekraftwerke aufgrund des beschlossenen Kohleausstieges und die langanhaltenden kalten Witterungsbedingungen im Jahr 2021 haben dazu geführt, dass die Gasspeicherstände in Europa auf einem niedrigeren Niveau als üblich sind. Zusätzlich herrscht ein Engpass durch Lieferausfälle in Norwegen und Russland.

Im Gegenzug hat der wirtschaftliche Aufschwung in Europa, aber vor allem in Asien für mehr Nachfrage an Energie und Rohstoffen gesorgt. Um die benötigte Energie zu produzieren, ist daher ein verstärkter Einsatz der Gaskraftwerke erforderlich. USA, Afrika und weitere Erzeugungsländer liefern Flüssiggas (LNG), das bisher in großen Mengen auf den hiesigen Märkten ankam, nun verstärkt nach Asien.

Zunehmend höhere Kosten für CO2-Emmissionen

Seit Anfang 2021 ist für fossile Energieträger ein CO2-Preis aufzuschlagen. Dieser als Maßnahme gegen den Klimawandel eingeführte Aufschlag wird sich in Zukunft schrittweise weiter verteuern. Zudem werden die Märkte durch die Nachfrage nach CO2-Zertifikaten, die die Kraftwerke zur Kompensation der fehlenden Energie benötigen, nach oben getrieben.

Diese Umstände belasten auch die Einkaufspreise der Energieversorger. Sollte sich dies nicht ändern, wird sich diese Entwicklung auch auf die Endkundenpreise Strom und Wärme niederschlagen. Kundennähe und Transparenz sind uns sehr wichtig, daher sehen wir es als unsere Pflicht an, Sie bereits jetzt schon über diesen Zustand zu informieren.

Der Aufsichtsrat der Gemeindewerke Großkrotzenburg hat sich in seiner Sitzung am 10. August 2021 mit dem Thema auseinandergesetzt und möchte die Entwicklung am Energiemarkt noch bis Ende September beobachten.

Genau diese Situation bestärkt die Gemeindewerke Großkrotzenburg in ihrer Entscheidung, eigene Wärmeerzeugungsanlagen mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien zu bauen.

So machen wir uns von den fossilen Rohstoffen, die künftig noch stärker mit der CO2-Abgabe belastet werden, unabhängiger. Ziel ist es, in Zukunft wieder mehr Preisstabilität für unsere Kunden zu erreichen. Da die Umsetzung des neuen Wärmekonzepts eine gewisse Vorlaufzeit benötigt, sind bis dahin auch unsere Energiepreise noch den Schwankungen am Energiemarkt ausgesetzt.

Über die weiteren Entwicklungen, auch zu unseren Plänen für den Umbau der Wärmeversorgung – Stichwort „Wärme aus Solarenergie statt Wärme aus Kohle“ – werden wir Sie auf dem Laufende halten.

 

Gemeindewerke Großkrotzenburg GmbH 

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